Osteopathie nach der Geburt / Osteopathie für Säuglinge

Die Geburt wandelt: Die schwangere Frau wird zur Mutter und das Ungeborene zum Neugeborenen.

Neben der äußeren Umstellung, die der Alltag mit einem kleinen Menschen bedeutet, finden auch innerhalb der beiden Körper enorme Veränderungen statt. Sowohl bei der Mutter wie auch fürs Baby ist es nun Zeit, zu sich selbst zu finden.

Dieser Übergang ist anstrengend, und so schlafen die Kleinen anfangs viel. Im Idealfall findet auch die Mutter im Wochenbett Ruhe. Die Körper von Mutter und Neugeboren regulieren sich so in den ersten Tagen und Wochen sehr gut von selbst.

Doch manchmal schleichen sich bei den Babys in diese ersten Lebenserfahrungen aber auch Schwierigkeiten ein, wie zum Beispiel Schlafstörungen, Verdauungsprobleme, Still- und Trinkschwierigkeiten oder auch Unwohlsein mit Schreien und körperlicher Unruhe.

Dann ist es hilfreich und notwendig zu klären, ob es eine körperliche Ursache gibt, die den Kleinen zu schaffen macht. Hier bietet die Osteopathie die Möglichkeit, die Kleinen sanft zu untersuchen und zu behandeln, um ihnen zu helfen, in ihre natürliche Regulation zu kommen.

KISS-Syndrom - Kopfgelenk-induzierte Symmetrie-Störung

Bei der Geburt wirken starke Kräfte auf Gewebe und Knochen, Membrane, Bindegewebshüllen und  Muskulatur des Neugeborenen. Mitunter kommt es durch die Kompression bei der Geburt zu einer Fehlstellung an der Schädelbasis oder der Hauptbewegungsachse für den Schädel. So entsteht für den Schädel eine veränderte Wachstumsrichtung.

Auch die Halswirbelsäule wird gedreht und geneigt, was eine starke Belastung der Strukturen bedingt. Normalerweise schafft es der Körper durch seine Selbstheilungskräfte, innerhalb weniger Tage, in die richtige Position zurückzufinden. Das geschieht jedoch nicht, wenn die Stauchung zu stark war. Mögliche Folge sind Schiefhals, Asymmetrien des Gesichts, des Bisses oder der Wirbelsäule.

Wie arbeitet Osteopathie?

Osteopathie ist eine eigenständige Form der Medizin, die dem Erkennen und Behandeln von Gewebespannungen und daraus folgenden Funktionsstörungen dient. Die Feststellung einer Funktionsstörung setzt langes und intensives Training des Tastvermögens voraus. Die Behandlung erfolgt über sanfte, eigens entwickelte osteopathische Techniken ausschließlich mit den Händen.

Die osteopathische Behandlung ist schmerzfrei, viele Babys und Kinder entspannen sich während der Behandlung und die Eltern können unmittelbar bei der Behandlung dabei sein und mit den Kleinen sprechen, Bücher ansehen oder auch vorlesen.

Aus Sicht der Osteopathie können eventuelle Blockaden der Wirbelsäule, Verspannungen in der Muskulatur, Spannungen auf Ebene der Fascien (Bindegewebeschichten die den Körper durchziehen und seine Strukturen umhüllen) oder im Bereich der Schädelknochen, die bei der Geburt entstehen können, eine mögliche Ursache für Unwohlsein und Schwierigkeiten sein.

Unser Ziel ist, solche Spannungen sanft zu lösen und es den Kleinen durch Verbesserung der Beweglichkeit der betroffenen Strukturen zu ermöglichen sich selbst auf natürliche Art und Weise ins Gleichgewicht zu bringen.

 

(Dieser Artikel erschien in leicht geänderter Fassung im Heft Geburt in Berlin 2015.)

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